Neue Technologien zur CO₂-Senkung (Dekarbonisierung)

Das Rennen um die Dekarbonisierung hat begonnen – eine grosse Chance, die weltweiten CO₂-Emissionen zu senken. Zwar wird dem PKW-Verkehr als Mittel zur Senkung der Treibhausgasemissionen viel Aufmerksamkeit geschenkt, allerdings sind PKWim Vergleich zum Schwerverkehr für einen geringeren Teil des Verbrauchs verantwortlich und machen nur 7% der weltweiten Emissionen aus. LKW, Busse und Schiffe verursachen zusammen mit Pkw 14% der weltweiten Treibhausgasemissionen.
In den USA machen LKW und Busse z.Bsp. nur 5% der Fahrzeuge auf US-amerikanischen Strassen aus, sind aber aufgrund der geringeren Kraftstoffeffizienz und der höheren Auslastung für 29 % der Emissionen verantwortlich!
Einige neuartige Technologien haben das Potenzial nicht nur den Schwerverkehr zu dekarbonisieren. Die Unterstützung durch die Politik und die Bemühungen von Unternehmen, neue innovative Technologien zu entwickeln, tragen dazu bei, die Kostenkurve zu senken. Die Entwicklung dieser Technologien wird im nächsten Jahrzehnt gravierende Auswirkungen unter anderem auf die Automobil-, Logistik- und Energiemärkte haben.

Elektromobilität
Elektroautos werden als "emissionsfrei" bezeichnet, weil sie im Gegensatz zum Verbrennungsmotor im Fahrbetrieb keine direkten Emissionen erzeugen. Bei einer Lebenszyklus-Analyse kommen die CO₂-Emissionen, die bei der Produktion des jeweiligen Fahrzeugs anfallen, die deutlich grösser sind als bei Autos mit Verbrennungsmotor. Schuld daran hat die energieaufwendige Produktion und Entsorgung der Batteriezellen. Dazu kommt, dass sich Elektrizität nicht speichern lässt und deren Gewinnung über Kernkraftwerke bei gestern ein Tabu war und unsere Netze bis in den Haushalten dafür komplett umgebaut werden müssten.

Da immer mehr Elektroautos mit realen Reichweiten von 300 bis 400 Kilometern und Schnellladeleistungen von bis zu 350 kW auf den Markt kommen und gleichzeitig das Schnellladenetz wächst, können auch längere Strecken immer besser mit Elektroautos zurückgelegt werden.

Wasserstoff
Das Potenzial für Wasserstoff und Brennstoffzellen in Industrie, im Transportwesen und in stationären Kraftwerken ist vielversprechend. Im industriellen Einsatz könnte die Technologie zu einer Dekarbonisierung von Grossindustrien wie der Stahlindustrie beitragen. Im Transportwesen könnte sie als Antriebsform für eine Vielzahl von Lkw, Bussen, Schiffen, Zügen und Flugzeugen genutzt werden. Dazu muss aber zuerst die Infrastruktur (Tankstellen) aufgebaut werden. Dies wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Zum schlechten Wirkungsgrad (2-3x schlechter als beim Verbrennungsmotor) und den hohen Kosten für die Infrastruktur kommen dann auch noch höhere Anschaffungs- und Wartungskosten. Wasserstoff wird in Zukunft in vielen Bereichen eine elementare Rolle spielen – nur eben nicht beim Auto.

ChipTuning
Beim Chiptuning werden nicht die fossilen Brennstoffe durch etwas anderes ersetzt. Folglich wird keine Anpassung der Infrastruktur oder die Berücksichtigung von versteckten Kosten notwendig. Durch Chiptuning wird die Leistung erhöht und da man in den seltensten Fällen diese wirklich ausfahren kann, passt der Fahrer seine Fahrweise nach kurzer Zeit an die neuen Umstände an um gleich wie vorher zu fahren. Daraus resultiert in den meisten Fällen ein Minderverbrauch der je nach Motor und Einsatz bis ca. 5-10% beträgt. Durch diese Verbrauchsreduktion gehen wir schönender mit unseren fossilen Brennstoffen um und erzielen so indirekt einen Beitrag an die CO₂ Reduktion und Dekarbonisierung.
ChipTuning ist eine Neuprogrammierung des Motorsteuergeräts und bietet mehr Möglichkeiten der Abstimmung. Freilich hängen die erzielbare Leistungssteigerung und – oft noch viel wichtiger – die Leistungsentfaltung stark vom Können des Programmierers ab.